Tag der Deutschen Einheit - 03.Oktober 2024

 

 

 


 

Tag der Deutschen Einheit 2024


40 Teilnehmer des Münnerstädter Rhönklub-Zweigvereins mit Gästen aus dem

Landkreis huldigtem dem besonderen Feiertag mit einem Besuch im benachbarten

Thüringen. Zunächst führte die Busfahrt bei herbstlichem Mischwetter in die

kreisfreie Großstadt Jena mit über 110.000 Einwohnern, wo ein Rundgang in der

Altstadt der ältesten deutschen Universitätsstadt erfolgte. Dort sind die berühmten

Zeiss-Werke und die Werke von Schott neben vielen anderen Instituten und

Gerichten angesiedelt, die bundesweite Bekanntheit seit langem genießen. Die

Geschichte der an der Sächsischen Saale gelegenen „Lichtstadt“ Jenas scheint

reichhaltiger und mit mehr Historie behaftet als manche andere deutsche

Metropole. Im späteren Mittelalter wirkte dort auch Goethe als damaliger

gestrenger Finanzminister (das ehemalige reiche Jena war zu dieser Zeit hoch

verschuldet), ebenso Schiller und andere bekannte Persönlichkeiten, wie z.B.

Hegel, und wurde geistig durch das nahegelegene Weimar mitgeprägt. Natürlich

hatten die Studenten als Anwohner zu jeder Zeit ebenso progressiven Einfluss

und boten Widerstand, besonders nach Kriegen oder Einflüssen jeder Art durch

Obrigkeiten oder Besatzer wie Napoleon und zuletzt die Russen. Die Gründung

der Urburschenschaft hat heute noch Einfluss, denn deren Fahne in den Farben

schwarz – rot – gold entspricht unserer heutigen Bundesflagge. Auch in Jena

rückten am 17. Juni 1953, der frühere Tag der Deutschen Einheit, Panzer der

sowjetischen Besatzungsmacht ein und drückten den damaligen Aufstand nieder,

bei dem danach stellvertretend ein Arbeiter hingerichtet wurde. Letztlich

verhinderte all dies die friedliche Revolution nicht, die 1989 die Wende zur Folge

hatte und im weiteren Verlauf die Grenze verschwand, ebenso wie die Russen.


Beim Gang durch die fast wie ausgestorbene Altstadt wurde von manchen beklagt,

dass kein Stand mit den berühmten Thüringer Bratwürsten zu finden war, um den

kleinen Hunger zu stillen, bevor wir am späten Vormittag das bereits 1926 erbaute,

älteste Planetarium Deutschlands mit seiner beeindruckenden Technik anstrebten,

um uns über die Dimensionen unserer Galaxis mit vielen Sternenbildern und

visuellen Vergleichen zu informieren. Ein paar wenige Teilnehmer zogen

währenddessen einen Besuch im benachbarten Botanischen Garten Jenas vor.

Danach begaben wir uns auf die Weiterfahrt nach Weissensee, eine Kleinstadt wie

Münnerstadt, und strebten den dortigen Chinesischen Garten an, wo manche

zunächst mit gehörigem Appetit den Gang zum integrierten Cafe antraten, bevor

sie sich im sehenswerten Garten umschauten. Der Garten, geplant und gebaut

zur Landesgartenschau, wurde von chinesischen Handwerker mit chinesischen

Materialien erstellt und in 2011 durch den chinesischen Botschafter in Deutschland

eröffnet.  Terrassenförmig führt der beschauliche Weg hinunter zu einem See mit

einer mittig gelegenen Ruheinsel in Form einer kleinen Pagode. Letztlich konnte

von einigen ein Gang in die örtliche Kirche oder die nahegelegene Burganlage den

Besuch abrunden, bevor die Heimfahrt mit ein paar heftigen Schauern unterwegs

den Exkurs beendete. Die Teilnehmer hatten die heutigen Eindrücke dankenswert

mit nach Hause genommen.

 
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